Der richtige Beschlag und gutes Training machen‘s

Trotz Spat-Diagnose zurück zur Leistung

Spat ist eine arthrotische, chronische Erkrankung des Sprunggelenkes. Man unterscheidet je nach Lage den so genannten Innenspat und den Außenspat. Betroffen sind die kleinen Tarsalknöchelchen. Häufig ist der Spat schon von außen deutlich zu erkennen.
Es entstehen sehr oft Knochenauftreibungen an der Innenseite des Sprunggelenks, die sogenannten Spatexostosen. Die betroffenen Pferde gehen lahm, die Lahmheit wird durch Bewegung deutlich geringer, meist verschwindet sie. Die Pferde zeigen sehr bald einen schwunglosen Gang, die Gliedmaßenführung wird flacher, der Huf bewegt sich nur noch knapp über dem Boden, die Gliedmaßenamplitude wird kürzer. Die Hufe verschleißen verstärkt an der Zehe, da diese bei weiter fortschreitender Erkrankung über den Boden schleift – eine Folge der mangelnden Beugung und Streckung des Sprunggelenks.
Die klassische Spatprobe ist eine Provokationsprobe, bei der das Sprunggelenk gebeugt wird. Das Pferd kommt aus der Ruhe (z. B. aus der Box), wird gebeugt und nach Loslassen des Beines unverzüglich geführt. Ein gesundes Pferd sollte sofort klar und raumgreifend losmarschieren. Ein an Spat erkranktes Pferd wird die ersten ein oder zwei Schritte deutlich verkürzen und damit lahm sein. Je weiter die Krankheit fortschreitet, desto mehr Schritte oder später Meter braucht das Pferd, um wieder beschwerdefrei zu laufen. Da die Spaterkrankung fast immer an beiden Hinterbeinen auftritt und für den unsensiblen Reiter eine Hinterhandlahmheit oft schwer zu erkennen ist, wird die Anfangszeit der Erkrankung oft verschlafen. Hier sind Hufschmiede und Hufbearbeiter gefragt, die das veränderte Verhalten und die sich verändernde Beweglichkeit bis hin zur Steifheit in jedem Fall bemerken und den Pferdebesitzer darauf aufmerksam machen sollten.

Wehret den Anfängen: mögliche Ursachen für Spat
Viel wichtiger im Zusammenhang mit Spat finde ich aber, über die möglichen Ursachen und damit die Vorbeugung zu sprechen, denn wir haben es hier von der Häufigkeit her beinahe schon mit einer „Volkskrankheit“ unter den Pferden zu tun. Woher kommt das? Die gängige Literatur erwähnt häufig Fehlstellungen der Beckengliedmaße wie zu beim Beispiel eine kuhhessige Stellung der Beckengliedmaße als mög-liche Ursache für die Spaterkrankung. Von Kuhhessigkeit spricht man, wenn die Gliedmaße eine Knickung im Tarsalgelenk (Tarsus valgus) bei gleichzeitiger Rotation in einem der distalen Zehengelenke aufweist, meist in der Fessel. Dies scheint aber eher unwahrscheinlich, denn diese Stellung ist eigentlich recht selten und wird auch von Fachleuten gerne mit der diagonal aufgehängten Hintergliedmaße verwechselt…

Text und Fotos: Burkhard Rau

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