Für mehr Wohlbefinden & Gesundheit

Liegebereiche : Warm, weich, sicher

Guter Schlaf ist so wichtig – das gilt auch für unsere Pferde. Wie ein guter Platz zum Ausruhen und Schlafen für uns Zweibeiner aussehen sollte, ist uns klar. Um auch für unsere Pferde geeignete Liegeplätze zu garantieren, müssen wir mehr über ihre Bedürfnisse wissen, sollten individuelle Wünsche berücksichtigen, für unterschiedliche Rahmenbedingungen die jeweils beste Lösung finden. Worauf kommt es an, und unter welchen Möglichkeiten gilt es zu wählen?

Um die passende Lösung zu finden, müssen die individuellen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Untergrund und Einstreu in einer Box müssen andere Voraussetzungen erfüllen als etwa in einem Offenstall mit getrennten Funktionsbereichen. Welche Anforderungen gilt es zu erfüllen?

Alle Liegebereiche müssen dem Pferd eine Fläche bieten,
• auf der es weich liegt, die also nachgiebig ist,
• die von unten wärmt und die
• sicheres Aufstehen und Ablegen ermöglicht.

Ist die Liegefläche gleichzeitig auch der Platz, an dem das Pferd im Stehen ruht, sollte der Untergrund die Hufgesundheit und das Wohlbefinden unterstützen. Liegt die Ruhezone an oder in einem Durchgangsbereich, müssen die mechanischen Einwirkungen durch auch in schnellerer Gangart auf fußenden Pferdehufen verkraftet werden. Zudem spielt die Trittschalldämmung dann eine größere Rolle. Dient die Liegefläche auch der Aufnahme der Ausscheidungen, müssen Saugkraft und Geruchsbindung der Einstreu berücksichtigt werden. Aus diesen und weiteren Anforderungen wird deutlich, dass eine optimale Lösung für eine Box völlig anders aussehen kann als eine ideal gestaltete Liegefläche eines Offenstalls.
Vor der Auswahl von Untergrund und Einstreu müssen deshalb die örtlichen Gegebenheiten genauer betrachtet, die Anforderungen eingegrenzt werden, auch bezüglich vorhandener Gerätschaften und Maschinen, Kapazität der Dunglege, Einschätzung des täglichen Arbeitsaufwands. Dazu gehört auch, manche Abmessungen und fest verbaute Materialien zu berücksichtigen und beispielsweise zu fragen: Verträgt die Box das Verlegen von dicken, also auftragenden Stallmatten? Kann die Einstreu direkt auf den vorhandenen Boden aufgebracht werden oder muss der Untergrund zunächst aufgewertet werden? Und natürlich müssen die Kosten – einmalige wie auch langfristige – ermittelt werden. Hier fließen Faktoren wie die vermutliche „Lebensdauer“ von Bodenmatten ein und Kosten müssen nicht nur für deren Erneuerung, sondern auch für die Entsorgung der alten Matten einkalkuliert werden.

Platzierung von Liegeflächen in Gruppenhaltung
Damit eine Liegefläche zur Ruhe und zum Schlaf genutzt, möglichst geschont und nicht zweckentfremdet wird, sollte sie räumlich passend platziert werden. Günstig ist insbesondere ein Liegeplatz, der
• unter Dach und so weit von der Außenfläche entfernt angelegt wird, dass auch bei Wind kein Regen hineinschlägt oder Schnee herein driftet, die Einstreu durchnässt oder die liegenden Pferde auskühlen lässt,
• abseits und so liegt, dass er nicht von Pferden auf dem Weg zu einem anderen Funktionsbereich gequert werden muss,
• zusätzlich zu einer gerne genutzten Toilette und einem für das freie Spiel geeigneten Bereich angelegt wird, damit er nicht selbst als Spielplatz oder Klo zweckentfremdet wird,
• ausreichend dimensioniert ist, damit wirklich jedes Pferd zu jeder Zeit hier zur Ruhe kommen und sich zum Schlaf auf die Seite legen kann.

Günstig ist auch ein freier Blick nach draußen, da sich Pferde häufig in der Gruppe zum Ausruhen ablegen und mindestens ein Pferd im Stehen Wache hält und die Gegend im Auge behält. Ist eine Liegefläche so platziert, kommt dies dem Sicherheitsbedürfnis des Fluchttiers Pferd entgegen.

Eigenschaften von Liegeflächen
Liegeflächen, die tatsächlich nur zur Ruhe und zum Schlaf genutzt werden, müssen anders beschaffen sein als Untergründe etwa in Boxen, die gleichzeitig auch Ausscheidungen aufnehmen und binden. Betrachtet werden Boden und Einstreu.
Reine Liegeflächen sollten
• warm und
• weich, also auch verformbar sein,
• sicheres Aufstehen und Ablegen ermöglichen und dabei
• durch die unvermeidlichen Einwirkungen etwa durch die Hufe des Pferdes möglichst nicht beeinträchtigt werden.

Sie müssen so dimensioniert sein, dass sie Raum zum Schlaf in …

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Text: Angelika Schmelzer