Unfallrisiko minimieren

Zusammenhang zwischen Wohlergehen des Pferdes und Sicherheit des Reiters
Wie eine vor kurzem in der Zeitschrift Animal publizierte Studie zeigte, gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen dem Wohlergehen von Pferden und der Sicherheit von Reitern. Dabei stellte sich heraus, dass es auf gut geführten Anlagen, in denen man sich um das Wohlergehen und die Gesundheit der Pferde kümmerte, die geringste Anzahl von Stürzen während des Reitunterrichts gab. In Betrieben, in denen es den Pferden nicht gut ging (z. B. Hinweise auf chronische Schmerzen, Apathie, Aggression), kam es dagegen häufiger zu Reiterunfällen.
Die Studie ergab auch, dass eine positive, einfühlsame Zuwendung des Menschen bei der Pferdepflege und beim Reiten sich positiv auf das Gesamtbefinden des Pferdes auswirkte, während eilige oder minimale Interaktionen es verschlechterten. Auch Managementpraktiken wie die Häufigkeit des Auslaufs oder die von den Reitlehrern angewandten Unterrichtsstrategien erwiesen sich als sehr einflussreich. Die Anlage mit den besten Ergebnissen für das Wohlbefinden der Pferde bot beispielsweise häufigeren Auslauf und Reitunterricht, bei dem das Pferd im Vordergrund stand. Dieser Ansatz führte auch zu einer sichereren Reitumgebung und einem geringeren Unfallrisiko. Schon kleine Verbesserungen im Management wie z. B. mehr Weidegang und eine aufmerksamere Pflege wirken sich positive auf das Wohlergehen der Pferde aus, was wiederum zu weniger Reitunfällen während des Unterrichts führt und das Risiko kostspieliger Rechtsstreitigkeiten für Reitzentren senkt, so die Studie.
Quelle: Equitation Science International – ESI
Studie: L. Gueguen, R. Palme, P. Jego, S. Henry, M. Hausberger, Differences between facilities in horse welfare
profiles: slight differences in management/working conditions may be enough, animal, Volume 19, Issue 6, 2025