Streitrösser des Mittelalters hatten gerade mal Ponygröße

Klein, aber oho

Bisher stellte man sich das typische Streitross des Ritters als mächtigen Kalt-blüter à la Percheron oder gar Shire Horse vor. Doch davon waren die echten Pferde der Ritter wohl weit entfernt.
Das ergaben Knochenfunde von 171 verschiedenen archäologischen Stätten aus der Zeit zwischen 300 und 1650 n.Chr., die von einem Team von Archäologen und Historikern der Universität Exeter analysiert wurden. Die Funde deuten darauf hin, dass die damaligen Kriegspferde durchschnittlich nur 145 cm groß waren.
Selbst in der Hochphase der königlichen Gestüte Englands im 13. und 14. Jahrhundert waren Pferde über 150 cm Stockmaß eine Seltenheit. In der Zucht von Kriegspferden waren offensichtlich andere Kriterien als die Größe ausschlaggebend.

Quelle: Ameen, C., Benkert, H., Fraser, T., Gordon, R., Holmes, M., Johnson, W., Lauritsen, M., Maltby, M., Rapp, K., Townend, T., Baker, G. P., Jones, L. M., Vo Van Qui, C., Webley, R., Liddiard, R., Sykes, N., Creighton, O. H., Thomas, R., & Outram, A. K. (2021). In search of the ‘great horse’: A zooarchaeological assessment of horses from England (AD 300–1650). International Journal of Osteoarchaeology, 31( 6), 1247– 1257. https://doi.org/10.1002/oa.3038