Feinstaubbelastung: Pferde nicht im Stall lassen

Die Lunge des Pferdes als eigentliches Steppentier ist besonders empfindlich gegenüber Staubbelastung. Aufgrund der bei uns üblichen Haltungsbedingungen mit dem grundsätzlichen Staubanfall durch Raufutter und Einstreu sind die Atemwege des Pferdes oft vorbelastet. Eine stark erhöhte Feinstaubbelastung der Umwelt kann sich demnach zusätzlich schädigend auswirken, besonders, wenn bereits Vorerkrankungen wie Asthma oder COPD bestehen. Félice Oude Hengel, Tierärztin bei der Uelzener, betont: „Pferde aufgrund der erhöhten Feinstaubwerte nicht mehr ins Freie zu lassen oder ihre Bewegung einzuschränken, könnte den gewünschten Effekt jedoch verfehlen.“ Da Pferde tendenziell eher in ländlichen Gebieten mit weniger Feinstaubbelastung als im städtischen Umfeld gehalten werden, übersteigen die Feinstaubwerte der Umgebung selten die der Stallluft.
„Eine Stallruhe erhöht daher eher die Feinstaubexposition und bringt nachteilige Effekte für Atmungsorgane und Kreislauf mit sich, denn gerade Bewegung und tiefe Atemzüge sind für die Selbstreinigungsfunktion der Lunge essenziell. Idealerweise sorgt man für lockere Bewegung bei guter Luftzirkulation. Extremanforderung bzw. Überlastung sollten bei bestehenden Vorerkrankungen aber selbstverständlich vermieden werden“, so die Expertin der Uelzener.
Quelle: Uelzener