Würmer & Weidehygiene

Temperatur entscheidend für Larvenentwicklung
Cyathostominae, die Kleinen Strongyliden, sind die häufigste und am meisten krankmachende Gruppe von Darmparasiten beim Pferd. Starker Befall kann schwerwiegende Folgen bis hin zu Koliken haben. Daher ist es wichtig, Pferdekot mit den darin enthaltenen Eiern regelmäßig von Weiden zu entfernen, bevor sich infektiöse Larven entwickeln, die vom Pferd beim Grasen aufgenommen werden.
Wie schnell die Entwicklung vonstattengeht, hängt vor allem von den Außentemperaturen ab. Eine französische Studie zeigte, wie sich unterschiedliche Temperaturen auf die Mindestzeit auswirken, die Cyathostomin-Eier zu Entwicklung bis hin zum dritten, infektiösen Stadium brauchen. Das Ergebnis: Bis zum Larvenstadium L1/L2 betrug die Mindestzeit je nach Temperatur zwischen 1 und 3 Tagen, bis zu L3 zwischen 4 und 22 Tagen. Je höher die Temperatur, desto schneller die Entwicklung zu L3, am langsamsten ging es bei 10 °. Das deckt sich mit der herkömmlichen Empfehlung, Weiden mindestens zweimal pro Woche abzumisten.
Studie:
A. Merlin, N. Ravinet, C. Sévin, M. Bernez-Romand, S. Petry, M. Delerue, L. Briot, A. Chauvin, J. Tapprest, L. Hébert: Effect of temperature on the development of the free-living stages of horse cyathostomins, Veterinary Parasitology: Regional Studies and Reports, Volume 28, 2022, 100687, ISSN 2405-9390, https://doi.org/10.1016/j.vprsr.2022.100687.