Jakobskreuzkraut: Pferdehalter fürchten Gefahr
Die zunehmende Ausbreitung von Jakobskreuzkraut (JKK) entlang von Straßen und Weiden stellt für Pferde und andere Weidetiere eine ernste Gefahr dar. Bereits 200 bis 1.000 Gramm des Krauts können tödlich sein. Die aktuelle Wetterlage und die Tatsache, dass Straßenränder zugunsten der Artenvielfalt nicht mehr gemäht werden, haben in diesem Jahr zu einer besonders starken Vermehrung des giftigen Krauts geführt. Jakobskreuzkraut enthält Pyrrolizidinalkaloide (PA), giftige Substanzen, die über Pollen und Nektar in den Honig gelangen können. Untersuchungen haben gezeigt, dass selbst weit entfernte Blühflächen der Pflanze zu erheblichen PA-Belastungen im Honig führen können. Hier lauern also nicht nur Gefahren für Weidetiere, sondern auch für den Menschen. Eine Forschungsgruppe der Universität Gießen hat in Schleswig-Holstein und Hessen 98 verschiedene Pyrrolizidinalkaloide (PA) in JKK-Pflanzen nachgewiesen. Diese Giftcocktails können je nach Pflanzenpopulation stark variieren. PAs reichern sich in der Leber von Tieren und Menschen an. Pferdehalter befürchten daher, dass JKK auf ihren Weiden unentdeckt bleibt und ihre Tiere dadurch langfristig schleichend gefährdet. Pferdehalter und Landwirtschaftsexperten fordern daher verstärkte Aufklärungs- und Bekämpfungsmaßnahmen gegen das Jakobskreuzkraut, während einige Umweltverbände das Problem verharmlosen. Die Sorge um die Gesundheit der Weidetiere und die Belastung des Honigs erfordern ein schnelles und koordiniertes Handeln.